Selbsterkenntnis und Ego - wie geht dies zusammen?

Vielleicht wunderst Du Dich, warum Selbsterkenntnis ein recht wichtiges Thema bei mir ist und es auch am 16.06.2022 beim Vortrag in Dresden genau darum geht (https://www.danielaschaer.com/magie-des-lichts)?

Ich weiß, dass Ego hat einen schlechten Ruf bekommen in der Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität, wo es scheinbar immer bekämpft und negiert wird und dabei scheint Selbsterkenntnis förmlich danach zu schreien.

Doch darum geht es mir gar nicht. Für mich ist Ego weder gut noch schlecht, sondern es IST einfach. Und für mich führt der Weg in eine andere Welt, die auf einer Einheit mit allem Leben und Gott basiert (Spirit, Universum oder wie Du es bezeichnest) erstmal um die Identifikation von "Wer bin ich selbst" eigentlich.

Bei jedem Ziel braucht es 2 Sachen um überhaupt sinnvoll beginnen zu können - zu wissen, wo stehe ich jetzt und wo genau will ich hin?

Wenn Du bspw. mit dem Auto wohin fahren magst, solltest Du wissen, zu welchem Punkt, sprich Ort Du genau willst und wo Du jetzt bist. Wenn Du Dich bspw. gerade erst verfahren hast oder in einer fremden Gegend bist und der Ausgangsort unbekannt ist, kannst Du den Weg zum Ziel nicht finden, wenn Du als 1. Anweisung bekommst "biege rechts ab", weil dies bei jemand anderem perfekt funktioniert hat (der jedoch völlig woanders war und auch ein anderes Ziel anstrebte) ;O)

Um klar zu definieren, wo stehe ich jetzt, braucht es zudem eine gewisse Loslösung von all dem, wo ich der Meinung bin, dies ist "normal", "so ist das Leben" und all die Normen, Erwartungen, Verhalten etc. die wir von Kindesbeinen von der Gesellschaft übernommen haben, wie bspw. von Familie, Freunden, Schule, Medien.

Es benötigt diese Anerkennung - wer bin "ich" eigentlich, um zu erkennen, wer bin ich nicht. Bspw. bin ich nicht die "typische" Frau, die schlecht in Mathe ist, nicht allein sein kann, Kinder hat, die Körpermasse 90-60-90cm und von 8-16 Uhr arbeiten geht. Doch wer sagt dabei eigentlich was eine "typische Frau" auszeichnet?

Daher darf ich mich selbst erkunden, um zu merken, was bspw. eine gesellschaftliche Erwartungshaltung ist, die ich übernommen habe, mich daran messe und ob meine Erwartungen an mich selbst wirklich meinen Vorstellungen von meinem Leben entsprechen. Einen eigenen Kopf zum Denken entwickeln statt den vorgefertigten Meinungen der Medien zu folgen. Die für mich passende Ernährungsform finden, statt jeden Tag Fast Food, Schwein und Nudeln zu essen. Ebenso durfte ich überprüfen, was wirklich meine eigenen Träume sind, statt mich allein in den Verpflichtungen und Erwartungen Anderer an mich zu verlieren und diese Verpflichtungen als meine scheinbaren Träume zu übernehmen.

Ohne diesem Bewusstsein darüber, wer "ICH" bin und mich dabei erst einmal als Individuum zu erfahren, kann für mich eine Einheit mit allem Leben nicht einmal ansatzweise funktionieren, da es dabei auch viel um Eigenverantwortung, Selbstbewusstsein und Mut zu einer eigenen Meinung geht, statt in den Kanon der Welt einzustimmen, der zumindest meines Erachtens fern davon ist, eine Einheit mit allem Leben wirklich zu leben statt nur davon zu sprechen.

Ohne die Selbsterforschung und Erkenntnis über meine "Gaben", kann ich nur im Strom schwimmen und versuchen die Anweisungen Anderer umzusetzen, die vermutlich selbst nicht mal wissen, wer sie wirklich sind und wiederum ihre Meinung von jemand anderem übernommen haben.

Und ja - es macht definitiv nicht immer Freude, mich mir selbst zu stellen und all das anzuerkennen, was ich scheinbar nicht gut oder richtig mache. Doch erst wenn ich mich dem wirklich öffne, kann ich neue Entscheidungen treffen, neue Gewohnheiten etablieren, meine Gedanken neu programmieren und wirklich in den Frieden mit mir selbst und Anderen kommen.

Solange ich hingegen versuche, dies zu ignorieren und wegzuchauen, kümmere ich mich schlichtweg nicht darum und kann dem Leben nicht neu begegnen.

Daher hat für mich Selbsterkennnis nichts mit Ego zu tun, sondern vielmehr damit, dass ich beginne, mich aus der Illusion der Welt zu lösen um den Weg zurück zur Einheit finden zu können.

Wie siehst Du dies oder hast Du jetzt nur noch Fragezeichen im Kopf?

Lass es mich gern wissen, ich freue mich auf Dein Feedback und den Austausch mit Dir!